Gesundheitsprävention
Ernährung, Bewegung und Impfung sind die Hauptpfeiler von Gesundheitspräventionsprogrammen der Krankenkassen für Kinder. Der Leitfaden Prävention vom GKV-Spitzenverband (Gemeinschaftsverband der Krankenversicherungen) legt verbindlich Leistungen der sogenannten Primärprävention für Kinder fest. Diese Leistung ist gesetzlich im V. Sozialgesetzbuch (§ 20 SGB V) gefordert und muss von allen Krankenkassen vor Ort angeboten und durchgeführt werden. Bei diesen vorbeugenden Programmen für Kinder sollen die Versicherten wie folgt unterstützt werden:
- Krankheitsrisiken möglichst früh zu erkennen
- Krankheitsrisiken vorzubeugen
- Potentziale zu erkennen
- Ressourcen zu stärken und zu benutzen
Dabei gibt es einerseits Leistungen die sich direkt an die versicherten Kinder richten, wie z.B.
Kursangebote und Seminare oder auch Sportangebote (z. B. Geldrückerstattung bei Besuch von Sportgruppen
o. ä.) und andererseits „Gesundheitsaktionen“ im Lebensumfeld der Menschen, wie zum Beispiel
Aktionstage in den Innenstädten oder Stadtteilfesten u. ä..
Diese Kategorien werden von Krankenversicherungen als gesundheitsvorbeugende Leistungen für Kinder
angeboten:
Bewegungsgewohnheiten
Reduzierung von Bewegungsmangel durch gesundheitssportliche Aktivität, Vorbeugung und Reduzierung spezieller gesundheitlicher Risiken durch geeignete verhaltens- und gesundheitsorientierte BewegungsprogrammeErnährung
Vermeidung von Mangel- und Fehlernährung, Vermeidung und Reduktion von Übergewicht, Stressmanagement, Förderung von Stressbewältigungskompetenzen, Förderung von EntspannungUm die optimale und normale Entwicklung des Kindes und Jugendlichen beurteilen zu können, führen Kinder- und Jugendärzte sogenannte Vorsorgeuntersuchungen durch, die durch ein Vorsorgeheft dokumentiert werden und selbstverständlich durch die Krankenkassen kostenfrei sind. In den meisten Bundesländern sind Vorsorgeuntersuchungen verpflichtend und werden bei nicht Einhaltung der Terminintervalle durch den Kinderarzt angemahnt. Die Vorsorgeuntersuchungen sind in folgenden Zeitintervallen durchzuführen:
- Überprüfung der vitalen Funktion Abhören und Tasten (Atmung, Herztätigkeit, Bewegung, Reflexe)
- Betrachtung Hautfarbe, Ödeme, Blutungen, Geburtsverletzungen, Angiome, Symmetrie und Beschaffenheit der Fontanellen, Augen, Ohren und des Mundes sowie der Extremitäten (Fußstellung, Faltenasymmetrien), Gelenke, Wirbelsäule
- Beurteilung von Haut, Organen, Geschlechtsteilen
- Blutentnahme zum Screening auf verschiedene angeborene behandelbare Stoffwechselkrankheiten und Hormonstörungen.
- Hörtest (ein frühes Erkennen einer Hörstörung bietet die Möglichkeit, das betroffene Kind in seiner sozialen und emotionalen Entwicklung nachhaltig zu fördern und Sprachentwicklungsstörungen zu vermeiden)
- Information und ggf. Durchführung mit Einverständnis der Eltern über Rachitis- und Kariesprophylaxe mit Vitamin-D Präparaten
- Beratung über eine optimale Schlafumgebung zur Vorbeugung gegen plötzlichen Kindstod
- Überprüfung von Körperfunktionen
- Hörvermögen
- das sogenannte Neugeborenen-Hüftscreening (Hüftultraschall), um eine Hüftdysplasie zu diagnostizieren (bei 1–3 % aller Neugeborenen).
- Erkennen und Behandlungseinleitung von allergischen Erkrankungen
- Sozialisations- und Verhaltensstörungen
- Übergewicht
- Sprachentwicklungsstörungen
- Zahn-, Mund- und Kieferanomalien
- Überprüfung der Beweglichkeit und Koordinationsfähigkeit des Kindes sowie Reflexe, Muskelkraft, Aussprache und der Zahnstatus
- Findet im Jahr der Einschulung statt.
- Tests auf Koordinationsfähigkeit (Grob- und Feinmotorik)
- Sprachverständnis sowie das Hör- und Sehvermögen.
- Erkennen und Behandlungseinleitung von umschriebenen Entwicklungsstörungen (z. B. Lese-Rechtschreib-Rechenstörungen), Störungen der motorischen Entwicklung und Verhaltensstörungen (z. B. ADHS)
- Erkennen und Behandlungseinleitung von Schulleistungsstörungen
- Sozialisations- und Verhaltensstörungen
- Zahn-, Mund- und Kieferanomalien
- gesundheitsschädigendem Medienverhalten
- neu aufgetretene Haltungsanomalien
- Kontrolle des Impfstatus
- Strumaprophylaxe (Schilddrüsenkontrolle)
- Blutdruck
- besondere familiäre Situationen
- schulische Entwicklung
- das Gesundheitsverhalten und die Motorik werden erfasst
- Pubertätsentwicklung und Sexualverhalten werden besprochen
- Erkennen und Behandlungseinleitung von Pubertäts- und Sexualitätsstörungen
- Haltungsstörungen
- Kropfbildung
- Diabetes-Vorsorge
- Sozialisations- und Verhaltensstörungen
- Begleitende Beratung bei der Berufswahl